Liebe Münstermaifelderinnen und Münstermaifelder,

auch Münstermaifeld, mit seinen Stadtteilen, schränkt das neuartige Corona-Virus ein. Unser ganzes Zusammenleben, all unser Handeln und Denken und die daraus erwachsene Krise überschatten uns. Es sind gewaltige Herausforderungen, vor welchen wir heute stehen und uns als Zivilgesellschaft zu organisieren und zu bewähren haben.

Jedem ist klar, dass wir Infektionsketten durchbrechen müssen um eine rasante Ausbreitung zu vermeiden. Was aber als wissenschaftliches Prinzip einfach klingt, stellt uns im Alltag unseres Zusammenlebens vor ungeahnte Schwierigkeiten. Und so steht eben auch in Münstermaifeld das Meiste still.

Es schmerzt mich sehr, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, dass ich als Ihre Bürgermeisterin in den letzten Tagen Dinge auf den Weg bringen musste, die zur Gesundheitsprävention zwar unerlässlich sind, in ihren wirtschaftlichen und persönlichen Auswirkungen aber so vielen von Ihnen existentielle Sorgen und Nöte bereiten. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass wir in Münstermaifeld, solch drastische und schmerzhafte Maßnahmen vornehmen müssen Sorgen und Fragen bestimmen in diesen Tagen unsere Gedanken. Der Verzicht auf persönliche Kontakte und Nähe, die uns an sich erfreuen und ausmachen und auch Halt und Trost geben würden, schmerzt sehr. Genau dieser Verzicht ist aber in diesen Zeiten die größte Fürsorge, welche wir füreinander aufbringen können.

Am allermeisten denken Sie in diesen Tagen aber bitte an diejenigen in unserer Stadt, die an einer Vorerkrankung leiden oder ein geschwächtes Immunsystem haben. Für sie wäre das Virus in jeder Begegnung lebensgefährlich und die Wahrscheinlichkeit, eine Behandlung in einem unserer ohnehin schon strapazierten Krankenhäuser zu erfahren, fast unausweichlich. Denken Sie immer daran, dass jeder dieser Menschen in erster Linie eben nicht nur „Mitglied einer Risikogruppe“ ist, sondern vor allem Oma oder Opa, Mutter oder Vater, Onkel, Tante, Partnerin oder Partner, Nachbarin oder Nachbar, Freundin oder Freund. Für sie als Mitmenschen müssen wir im Moment alles daran setzen, die Risiken einer Ansteckung zu minimieren.
Deshalb bitte ich Sie unbedingt darum, an alle nötigen Hygienemaßnahmen zu denken, halten Sie Abstand voneinander, vermeiden Sie unnötige Kontakte, bleiben Sie möglichst zuhause. Denn damit schützen Sie in dieser so besonderen Situation nicht nur sich selbst, sondern eben auch andere und zeigen damit Solidarität und Verantwortung.

Wir Münstermaifelderinnen und Münstermaifelder sind für unsere Geselligkeit bekannt. Bei unzähligen Veranstaltungen im Jahr kommen wir zusammen, feiern, haben eine gute Zeit miteinander. All dies ist uns momentan nicht möglich. In diesen Tagen ersetzt Fürsorge unsere Geselligkeit.
Sie helfen damit auch den vielen Menschen in Arztpraxen, Krankenhäusern, Pflegeheimen, in Krisenstäben, bei Feuerwehr und Polizei - all diese Menschen erbringen derzeit Höchstleistungen und versuchen, diese Krise so gut es geht zu überwinden. Wenn es uns gelingt, die Zahl der Erkrankungen über einen möglichst langen Zeitraum zu strecken, dann wird unser Gesundheitssystem sie meistern können. Helfen Sie dabei, der Wissenschaft die notwendige Zeit zur Forschung an einem Medikament sowie eines Impfstoffes zu geben, ohne dass dabei unser Gesundheitssystem aufgrund zu vieler Ansteckungen kollabiert.

Die kommenden Wochen werden unsere Solidarität fordern, sie werden jedem Einzelnen viel abverlangen und sie werden Verzicht bedeuten.
Der Stadtrat und viele freiwillige Helferinnen und Helfer haben Ihre Hilfe angeboten, um unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern welche zu den Risikofällen zählen und keine Unterstützung haben, bei Erledigungen behilflich zu sein. Gerne können Sie Ihr Anliegen unter der Rufnummer 0151/18713772 oder unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!ansprechen. Aber auch jeder Einzelne kann, wenn es ihm möglich ist, älteren Nachbarn Einkäufe übernehmen - unter Einhaltung aller gebotenen Schutzmaßnahmen versteht sich. Wir leben in einer Gesellschaft, in der leere Regale innerhalb eines einzigen Tages wieder aufgefüllt werden können.

Wer in diesen Tagen an einer Supermarktkasse sitzt oder Regale befüllt, macht derzeit einen der wichtigsten Jobs, die es gibt. Dank dieser Berufsgruppe haben wir die Möglichkeit, jeden Tag auf eine Vielzahl an Lebensmittel zurückgreifen zu dürfen. Daher denken Sie bitte daran: Kaufen Sie in Maßen und danken Sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dort tagtäglich für uns einen super Job leisten - Solidarität zeigt sich eben auch an dieser Stelle.

Mir ist bewusst, dass die jetzige Krise und die damit verbundenen Maßnahmen für die Wirtschaft unserer Stadt, für Unternehmen, für Geschäfte, Restaurants und Freiberufler eine sehr, sehr schwere Zeit darstellt. Und die nächsten Wochen werden vermutlich noch schwerer. Denken Sie deshalb bei aller Sorge um die eigenen Fragen immer auch an die Geschäftstreibenden in unserer Stadt, kaufen Sie jetzt nicht gleich alles online ein, was noch ein paar Wochen Aufschub haben könnte. Nutzen Sie die Lieferangebote von Gastronomen und Ladenbesitzern. Vergessen wir bitte nicht, dass alle Geschäftstreibenden, der in dieser Woche sein Ladenlokal schließen musste, ein hartes persönliches Opfer für unsere Gesellschaft bringt, für das ihm demütiger Dank gebührt. Dieses Opfer darf nach der Krise nicht vergessen sein!


Liebe Münstermaifelderinnen und Münstermaifelder,

die Lage ist leider ernst. Keiner kann die Gefahren einer Pandemie jetzt klein reden. Es ist an uns, wie wir mit der Corona-Krise umgehen. Lassen wir uns nicht von Unsicherheit und Verzagtheit leiten, sondern von Entschlossenheit und Mut. Seien wir vernünftig, achtsam mit uns selbst und aufmerksam gegenüber unserem Nächsten. Und besinnen wir uns auf das, was uns in Münstermaifeld und seinen Stadtteilen stets geprägt und stark gemacht hat. Gemeinsinn und Solidarität, Zusammenhalt und das Einstehen füreinander sind Werte, die unsere Gemeinschaft tragen. Ich bin überzeugt: Gemeinsam und mit Gottes Hilfe werden wir auch die schwierigen nächsten Wochen durchstehen und bewältigen.
Bleiben Sie behütet und gesund!

Ihre
Claudia Schneider
Stadtbürgermeisterin

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